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Perfetti - Fachtherapeut für neurokognitive Rehabilitation (VFCR) ®
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Perfetti - Fachtherapeut für neurokognitive Rehabilitation (VFCR) ® (Kursbeschreibung)

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Fachtherapeut für neurokognitive Rehabilitation (VFCR)®

Die neurokognitive Rehabilitation basiert auf dem Konzept des Begründers Prof. Carlo Perfetti. Dabei wird die Aktivierung kognitiver Prozesse (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Lernfähigkeit und Imagination) zur Wiederherstellung verloren gegangener Funktionen als wesentlich erachtet. Patienten lernen im Rahmen der Behandlung mit Hilfe kognitiver Prozesse, ausgewählten Übungen und Übungsstrategien eigenständig Pathologien zu kontrollieren und ihre Bewegungsfähigkeit zu erweitern.

Neben den theoretischen Grundlagen und Basisprinzipien zeigt die Weiterbildung spezifi- sche Anwendungsprinzipien der neurokognitiven Rehabilitation für die Bereiche Neurologie, Orthopädie, Pädiatrie und Handtherapie auf. Die Übertragung des Erlernten in die Behand- lung von Patienten wird durch zwei Praxismodule unterstützt. Zur Qualitätssicherung des Therapieprozesses werden Bezüge zur evidenzbasierten Praxis (EBP) und der ICF hergestellt.

Neben theoretischen Inhalten sind praxisbezogene Elemente der Selbsterfahrung, Analyse von Patientenvideos, Erproben von Übungen, Tests und Therapiematerial sowie die Behandlung von Patienten wesentliche Bestandteile der Weiterbildung.

Alle Module der Weiterbildung sind in sich abgeschlossen und einzeln belegbar. Zum Abschluss des Fachtherapeuten für NeuroKognitive Rehabilitation VFCR® müssen alle Module oder äquivalent anerkannte Weiterbildungen absolviert werden.

Hinweis: Voraussetzung für die Teilnahme an Modul 2 und 3 ist die erfolgreiche Teilnahme am Modul 1 (Teil 1 und 2) oder die entsprechende Äquivalenz*.

Zugangsvoraussetzungen: abgeschlossene Ausbildung als Ergotherapeut, Physiotherapeut, Logopäde, Neuropsychologen, Arzt. Andere Berufsgruppen auf Anfrage. Das Modul 1 ist bereits für Schüler des 3. Ausbildungsjahres möglich.

Dozententeam:
Johanna Ismaier, Ergotherapeutin, Bc. of Health in OT Health (NL), Handtherapeutin DAHTH, Gesundheitspsychologin Msc. ab Nov./Dez. 2019)
Stefanie Jung, Ergotherapeutin, Bc. of Health in OT (NL)
Hanne Karow, Ergotherapeutin, Fachtherapeutin für NeuroKognitive Rehabilitation (VFCR)®
Birgit Rauchfuß, Ergotherapeutin (Bachelor of Sc. in OT), Fachtherapeutin für NeuroKognitive Rehabilitation (VFCR)®

 

Modul 1 Teil 1 [25 FP]

Einführung in die theoretischen Grundlagen der neurokognitiven Rehabilitation

Aktuelle neurowissenschaftliche Erkenntnisse bilden die Grundlage des Therapiekonzeptes der neurokognitiven Rehabilitation, auf der Basis des Konzepts von Prof. Carlo Perfetti. Die neurokognitive Sichtweise betrachtet Rehabilitation als einen Lernprozess unter pathologi- schen Bedingungen. Es wird davon ausgegangen, dass die Qualität der Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit durch die Aktivierung kognitiver Prozesse beeinflussbar ist. Patienten lernen im Rahmen der Behandlung mit Hilfe kognitiver Prozesse eigenständig auf Pathologien einzuwirken und ihre Bewegungsfähigkeit zu erweitern.

Kursinhalte

  • Grundprinzipien der neurokognitiven Rehabilitation
  • Bedeutung kognitiver Prozesse in Bezug auf die Bewegungswiederherstellung
  • Spezifische Motorik eines Hemiplegikers
  • 3-Stufen Konzept des Übungsaufbaus
  • Übungsdurchführung (Therapiematerial, Einsatz von Sprache, Handling des Patienten

Neben theoretischen Inhalten sind praxisbezogene Elemente der Selbsterfahrung, Analyse von Patientenvideos und die Behandlung eines Demonstrationspatienten wesentliche Bestandteile der Weiterbildung.

Ziel
Sie werden befähigt auf Basis der theoretischen Kenntnisse im Therapiealltag erste Schritte der Befunderhebung durchzuführen, geeignete Übungen auszuwählen und in der Behandlung von hemiplegischen Patienten anzuwenden.


Modul 1 Teil 2 [25 FP]

Instrumente der Übung, das Profil des Patienten, Befunderhebung

Dieses Modul dient der Vertiefung der theoretischen Grundlagen des Konzeptes der neurokognitiven Rehabilitation für die Behandlung von Hemiplegiepatienten. Moderne Therapiein- strumente, wie die motorische Imagination werden anhand von wissenschaftlichen Studien erläutert und in ihre praktische Anwendung dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die differenzierte Bewegungsanalyse der oberen und unteren Extremitäten am Beispiel eines Hemiplegikers.

Kursinhalte

  • Vertiefung der kognitiven Theorie zur Wiederherstellung von Bewegungsfähigkeit
  • Funktion und differenzierte Bewegungsanalyse der oberen und unteren Extremität
  • Besonderheiten der Behandlung des Rumpfes
  • Übungsinstrumente (motorische Imagination, bewusste Erfahrung, verbale Beschreibung…)
  • Profil eines Patienten erstellen
  • Befunddokumentation und Behandlungsplanung

Neben theoretischen Inhalten sind praxisbezogene Elemente der Selbsterfahrung, Analyse von Patientenvideos und die Behandlung eines Demonstrationspatienten wesentliche Be- standteile der Weiterbildung. Therapiematerialien werden vorgestellt, ihre Anwendung in Kleingruppen erprobt und es werden gemeinsam neue Übungen kreiert.

Ziel
Sie werden befähigt auf Basis der theoretischen Kenntnisse der neurokognitiven Rehabilitation eine Befunderhebung durchzuführen, eine Behandlung zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.


Modul 2 Teil 1 [25 FP]

Spezifische Anwendungsprinzipien der neurokognitiven Rehabilitation in der Neurologie (Neglect und Apraxie)

Die Behandlung von Patienten sowohl mit rechts- als auch linkshemisphärischen Läsionen stellt für Therapeuten eine besondere Herausforderung dar. Symptome wie Neglect und Apraxie schränken Patienten nicht nur stark in ihrer Handlungsfähigkeit ein, sondern nehmen Einfluss auf ihren Lernprozess. Auf die neurokognitive Sicht und die Besonderheiten bei der Behandlung von Patienten mit Neglect und Apraxie wird in Theorie und Praxis eingegangen.

Kursinhalte

  • Vertiefung theoretischer Grundlagen zur Plastizität des ZNS und Diaschisis
  • Grundlegende neuropsychologische Erklärungsmodelle zu Neglect und Apraxie
  • Neurokognitive Hypothesen zur Behandlung von Neglect und Apraxie
  • spezifische Pathologie und Behandlungsansätze bei Neglect und Apraxie
  • spezifische Testverfahren und Therapiematerial zur Behandlung von Neglect und Apraxie

Neben theoretischen Inhalten sind praxisbezogene Elemente der Selbsterfahrung, Analyse von Patientenvideos und die Behandlung eines Demonstrationspatienten wesentliche Bestandteile der Weiterbildung. Testverfahren und Therapiematerialien werden vorgestellt, ihre Anwendung in Kleingruppen erprobt.

Ziel
Die Teilnehmer werden befähigt, auf Grundlage der neurokognitiven Rehabilitation und ihrer Theorie, eine Behandlung bei Patienten mit Neglect oder Apraxie entsprechend anzupassen, zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.


Modul 2 Teil 2 [25 FP]

Anwendungsprinzipien in der Orthopädie

Die Wiederherstellung von Gelenkfunktionen und einem physiologischen Zusammenspiel der Muskulatur stellt unabhängig vom Auslöser und Verletzungsort, eine große Herausforderung für die Rehabilitation dar. Die neurokognitive Sichtweise der Rehabilitation von Verletzungen und Erkrankungen der Muskeln und Gelenke, geht von einer reaktiven Veränderung des zentralen Nervensystems (ZNS) aus, wenn eine schnelle Wiederherstellung auf Struktur,- und Funktionsebene nicht möglich ist. Es wird angenommen, dass Patienten mit orthopädi- schen Verletzungen und Erkrankungen Schwierigkeiten haben, ihr betroffenes Gelenk zu spüren und physiologisch zu bewegen. Patienten erlernen ihr Gelenk nicht nur als „Mittel zur Bewegung“, sondern als Sinnesorgan einzusetzen, welches wichtige Informationen an das ZNS zur Bewegungsplanung liefert.

Kursinhalte

  • Spezifische Pathologien der Schulter, des Ellenbogens, der Wirbelsäule und der unteren Extremität
  • 4 Phasen des Gehens und das Wiedererlangen der Gehfähigkeit
  • Verletzungen und klinische Problemstellungen der unteren Extremität
  • Polyneuropathie der Füße

Neben theoretischen Inhalten sind praxisbezogene Elemente der Selbsterfahrung, Analyse von Patientenvideos und die gemeinsame Arbeit mit Fallbeispielen wesentliche Bestandteile der Weiterbildung. Testverfahren und Therapiematerialien werden vorgestellt, ihre Anwendung in Kleingruppen erprobt.

Ziel
Dieser Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, die erlernten theoretischen und praktischen Grundlagen des Konzeptes der neurokognitiven Rehabilitation aus dem Modul 1 auf den Fachbereich der Orthopädie anzuwenden.


Modul 2 Teil 3 [25 FP]

Anwendungsprinzipien der neurokognitiven Rehabilitation in der Handtherapie, bei Schmerz und CRPS

In der „klassischen Handtherapie“ kommen bisher kaum therapeutische Maßnahmen zum Einsatz, welche die Wahrnehmungs- und Funktionsfähigkeit des Patienten in direktem Zusammenhang mit der kortikalen Repräsentation der Hand im zentralen Nervensystem (ZNS) betrachten. Innerhalb des Konzeptes der neurokognitiven Rehabilitation werden die Wahrnehmungs- und Bewegungsqualitäten, die für eine feinabgestimmte und koordinierte Bewegungsausführung der Hand und deren Interaktion mit der Umwelt nötig sind, in direktem Bezug zur kortikalen Repräsentation und möglicher Veränderungen gesetzt.

Kursinhalte

  • Vertiefung der kognitiven Theorie zur Wiederherstellung von Bewegungsfähigkeit
  • Funktion und differenzierte Bewegungsanalyse der oberen und unteren Extremität
  • Die Besonderheiten der Behandlung des Rumpfes
  • Übungsinstrumente (motorische Imagination, bewusste Erfahrung, verbale Beschreibung…)
  • Profil eines Patienten erstellen
  • Befunddokumentation und Behandlungsplanung

Neben theoretischen Inhalten sind praxisbezogene Elemente der Selbsterfahrung, Analyse von Patientenvideos und die Behandlung eines Demonstrationspatienten wesentliche Bestandteile der Weiterbildung. Therapiematerialien werden vorgestellt, ihre Anwendung in Kleingruppen erprobt und es werden gemeinsam neue Übungen kreiert.

Ziel
Sie werden befähigt auf Basis der theoretischen Kenntnisse der neurokognitiven Rehabilitation eine Befunderhebung durchzuführen, eine Behandlung zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.


Modul 3 (Teil 1 und 2) [je 25 FP]

Praxismodul

Das Praxismodul im Rahmen der Weiterbildung umfasst insgesamt 5 Tage (50 Unterrichtseinheiten) und besteht aus zwei Teilen à 2,5 Tagen (je 25 Unterrichtseinheiten). In der Kleingruppe werden die Befunderhebung, Behandlungsplanung und die Durchführung nach den Prinzipien der neurokognitiven Rehabilitation erarbeitet. Die Anleitung und Lernbegleitung erfolgt durch Ergotherapeuten mit langjähriger Praxiserfahrung in der Anwendung der neuro- kognitiven Rehabilitation. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Behandlung von Patienten mit neurologischen und orthopädischen Erkrankungen.

Kursinhalte

  • Beobachtung, Planung, Durchführung und Evaluation von Befunderhebung und Behandlung bei max. 2 Patienten
  • Übungen und Behandlungsstrategien am Patienten ausprobieren und reflektieren
  • Pro Praxismodul muss der Teilnehmer eine schriftliche Befunderhebung eines Patienten erarbeiten und spätestens 14 Tage nach Abschluss der Teilnahme beim Praxisanleitereinreichen.

Ziel
Dieses Modul befähigt, die erlernten theoretischen und praktischen Grundlagen des Konzeptes der neurokognitiven Rehabilitation unter fachlicher Begleitung praktisch an Patienten anzuwenden und zu reflektieren.


Modul 4 [25 FP]

Evidenzbasierte Praxis (EBP) und ICF im Kontext der neurokognitiven Rehabilitation

Die Qualitätssicherung des Therapieprozesses gewinnt in der therapeutischen Arbeit zunehmend an Bedeutung. Auch im Rahmen der neurokognitiven Rehabilitation sollen Patienten von einer qualitativ hochwertigen Behandlung profitieren. In diesem Kontext wird die Rolle der evidenzbasierten Praxis und der ICF näher beleuchtet und diskutiert. Effektive und praxisorientierte Möglichkeiten ihres Einsatzes werden erprobt, um den Nutzen für den individuellen beruflichen Alltag überprüft.

Kursinhalte

  • Evidenzbasierte Praxis – Evidenzrecherche und Einschätzung externer Evidenz im Kontext der neurokognitiven Rehabilitation
  • ICF als biopsychosoziales Modell, Aufbau der ICF und Bewertungskriterien
  • Einordnung der neurokognitiven Rehabilitation in das Modell der ICF
  • Vorbereitung der Prüfung (Modul 5), Fallarbeit und Bezüge zur EBP und ICF

Neben theoretischen Inhalten stehen praktische Übungen zur Evidenzrecherche und die Anwendung der ICF an Fallbeispielen in Kleingruppen im Vordergrund. Über die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von EBP und ICF im Praxisalltag wird diskutiert.

Ziel
Lernen sie die Möglichkeiten der evidenzbasierten Praxis und den Einsatz der ICF im Kontext der neurokognitiven Rehabilitation und ihres individuellen Praxisalltages einzuschätzen und zu nutzen.


Modul 5

Fallarbeit und Prüfungsmodul

Um den Titel „Fachtherapeut für NeuroKognitive Rehabilitation (VFCR)®“ führen zu dürfen, ist eine Teilnahme bzw. Anerkennung aller Module schriftlich nachzuweisen. Die Teilnehmer erstellen für die Anerkennung als Fachtherapeut für NeuroKognitive Rehabilitation (VFCR)® eine schriftliche Fallarbeit über die Behandlung eines frei gewählten Patienten. Die Fallarbeit wird von einer unabhängigen Prüfungskommission nach festgelegten Standards auf ihre inhaltliche Korrektheit sowie formalen Kriterien geprüft und bewertet. Die wesentlichen Ergebnisse der Fallarbeit werden vor einer Prüfungskommission präsentiert und es findet ein Fachgespräch statt.

Prüfungsinhalte

  • Schriftliche Darstellung eines Patientenfalls aus der persönlichen beruflichen Praxis nach den Prinzipien der neurokognitiven Rehabilitation
  • Ausarbeitung der Befunderhebung, Zielsetzung und Behandlungsplanung
  • Evaluation der Behandlungsergebnisse und Reflexion
  • Präsentation der wesentlichen Ergebnisse der Fallarbeit und kurzes Fachgespräch

Ziel
Sie zeigen im Rahmen der Prüfung, dass Sie die theoretischen und praktischen Inhalte der neurokognitiven Rehabilitation auf einen individuellen Fall aus Ihrer beruflichen Praxis übertragen und anwenden können.

Termine
?Nach Rücksprache mit dem VFCR
?Kontaktanfragen und Anmeldung über die E-Mail: fachtherapeut@vfcr.de

Präsentationstermine
Präsentationstermine werden jährlich vor dem VFCR Symposium oder der Zukunftswerkstatt oder nach Absprache mit der Prüfungskommission ermöglicht.

Teilnahmevoraussetzung
Abschluss aller Module (1 bis 4) oder Anerkennung äquivalenter Kurse*.

 

*Für die Weiterbildung zum Fachtherapeut für NeuroKognitive Rehabilitation ist eine Anerkennung von bereits absolvierten Kurse äquivalent für die Module des Fachtherapeuten nach individueller Prüfung möglich. Hierfür bitten wir Sie, die Teilnahmebescheinigungen einzuscannen und an folgende Emailadresse zu versenden: anerkennung.fachtherapeut@vfcr.de.

FiHH Das Fortbildungsinstitut
Westendorf GmbH & Co. KG

Hammerbrookstraße 69 | 20097 Hamburg
+49 - (0) 40 - 23 27 05
+49 - (0) 40 - 23 45 22
info@fihh.de

Telefonzeiten

täglich von 9:30 bis 15:00 Uhr
am Donnerstag bis 17:00 Uhr

(außer an kursfreien Tagen)