Motorisches Schreibtraining in der Neurorehabilitation nach dem Konzept von Prof. Mai

Ein Großteil unserer täglichen Schreibarbeiten wird mittlerweile digital erledigt, und dennoch können wir auf das Schreiben mit der Hand nicht ganz verzichten. PatientInnen mit unterschiedlichsten neurologischen Erkrankungen (z.B. nach Schlaganfall, oder bei M. Parkinson) empfinden es als gravierendes Defizit, nicht mehr auf eine ungestörte Handschrift zurückgreifen zu können.

Das erweiterte motorische Schreibtraining nach Prof. Mai und Kollegen ist evaluiert und bietet einen evidenzbasierten Ansatz für ein Schreibtraining in der neurologischen Rehabilitation. Anhand einer „experimentellen“ Diagnostik werden erhaltene Leistungen, u.a. mittels computerunterstützter Analysen (CSWin oder ErgoPen) gesucht. In einem spezifischen Schreibtraining werden daraufhin adäquate motorische Strategien (re-)etabliert.

Besonders geeignet ist diese Methode auch zur Behandlung von fokalen Dystonien (Schreibkrampf). Für sie stellt der am Verhalten orientierte Ansatz eine bemerkenswerte Option zur gängigen Praxis der Botox-Behandlung dar.

Ziel des Online-Kurses ist es den TeilnehmerInnen theoretische Kenntnisse über das motorische Lernen in Bezug auf das Schreiben und Schreibenlernens aufzuzeigen. Es werden unterschiedliche Analysen schreibmotorischer Störungen demonstriert und Möglichkeiten des Schreibtrainings anhand verschiedener Fallbeispiele aufgezeigt. Ein Transfer der erworbenen Kenntnisse in den praktischen Berufsalltag ist somit unmittelbar möglich.

Dr. Katrhin Allgöwer
Physiotherapeutin, M.Sc.; 2011-2018 wissenschaftliche Tätigkeit und Promotion an der TU München mit Schwerpunkt Neurorehabilitation/sensomotorische Störungen; seit 2019 freiberufliche Tätigkeit in Lehre und Fortbildung sowie eigene Praxis mit dem Schwerpunkt in der Behandlung schreibmotorischer Störungen bei Erwachsenen und Kindern.

Für Physiotherapeuten und Ergotherapeuten