Pusher versus Neglect (Kursbeschreibung)
Online-Kurs: Pusher vs. Neglect
Das Pusher-Syndrom ist eine spezielle motorisch, posturale Problemstellung bei Menschen mit Schlaganfall in der frühen Phase des Schlaganfalls. Hierzu werden die historischen Hintergründe vorgestellt und gleichzeitig die Abgrenzung bzw. der Unterschied zum Neglekt erörtert.
Anschließend werden die klinischen Symptome und Verhaltensmuster des Menschen mit dem Pusher Syndrom besprochen.
Um zu erkennen, ob es sich um einen Menschen mit dem Puhser-Syndrom handelt, bedarf es der Untersuchung mittels spezifischer Assessments. Diese Assessments sind die:
- Pusher Contraveris Scale nach Brötz und die
- Lateropulsion Scale nach Burke.
Eine evidenzbasierten Therapienterventionen nach der aktuellen Studienlage und der S2k- Leitlinie der DEGAM 2020 liegt vor und wird besprochen.
Darüber hinaus wird die eigene klinische Expertise in der therapeutischen Interaktion ergänzt.
Den Abschluss des Thema bildet die Prognose zum Pusher-Syndrom.
Der Neglect eine Neuropsychologische Problemstellung. Der Neglect und seine drei grundsätzlichen Modalitäten bilden den Anfang des 2. Teils des Seminars.
Dem folgt ergänzend der
- Körpernahe Neglect nach Goldenberg
- und der Körperferne Neglect nach Goldenberg.
Eine Besonderheit des Neglects, das Mailänder Domplatzphänomen wird ebenfalls besprochen.
Der Verlauf des Neglects nach Kerkhoff und seine dazugehörigen Interventionsmöglichkeiten sind eine gute Orientierung für eine phasenorientierte Behandlung. Dementsprechend werden diese im Kontext der evidenbasierten Therapieansätze der S2k Leitlinie der DEGAM 2020 und der DGNR diskutiert und erörtert. Dies beinhaltet auch die unterschiedlichen Prognosen zum Neglect.
Die eigenen klinische Erfahrungen bilden den Abschluss des 2. Teils.
In der Zusammenfassung erfolgt die Gegenüberstellung und Abgrenzung beider klinischen Bilder im Falle eines erstmaligen Schlaganfalls.
Zielgruppe:
Ergo- und Physiotherapeuten
Dozent:
Christoph Hofstetter
B.Sc. Physiotherapie mit Schwerpunkt Neurorehabilitation
B.Sc. Andragogik
Klinischer Supervisor
Entwickler des SMART Handlungskonzeptes für Geriatrische Rehabilitation und Neurologische Rehabilitation
Pusher versus Neglect
In der neurologischen Rehabilitation haben 80% der neurologischen Patienten neuropsychologische Problemstellungen. Eine der komplexesten neuropsychologischen Problemstellungen ist der Neglect. Das multimodale Störungsbild des Neglekts hat Auswirkungen sowohl im sensomotorischen Lernen als auch in der Kommunuikation und Exploration des Patienten.
Somit besitzt der Neglect ein interdisziplinäres therapeutisches Anforderungsprofil.
Die Anätze der Therapie unterscheiden sich in der frühen Phase des Neglects im Vergleich zur Verlaufsphase und etablierten Phase.
Im Gegensatz hierzu steht das sog. Pusher-Syndrom. Das Pusher Syndrom ist ein primär motorisches Problem der Posturalen Kontrolle. Erstmalig wurde es von Pat Davis 1984 beschrieben. Im Laufe der Zeit haben sich auch Neurowissenschaftler wie Prof. Karnath mit dem Pusher Syndrom befasst. Die Prognose für diese motorische Problemstellung ist bei entsprechender Therapie gut.
Kompetenzen
Handlungskompetenz: Der/Die TeilnehmerIn kann durch Anwendung der neu gelernten Assessment und Interventionsmethode die neuropsychologischen Störungsformen des Neglects vom motorischen posturalen Problem des Pusher-Syndroms differenzieren. Durch Anwendung der erworbenen Kenntnisse erhält die/der PhysiotherapeutIn als auch Ergotherapeut/Ergotherapeutin objektivierbare Mittel und somit mehr Sicherheit welches die Selbstkompetenz bei diesem anspruchsvollen Störungsbildern steigert. Der/Die TeilnehmerIn kann somit nach diesem Kurs neurologische Patienten mit Neglect bzw. neurologische Patienten mit dem Pusher-Syndrom sicher und kompetent sowohl mit interdisziplinären Therapieansätzen als auch fachspezifischen Therapieansätzen behandeln.
Lernziele
Der/Die TeilnehmerIn aktualisieren und vertiefen ihre Kenntnisse betreffend der funktionellen Neuroanatomie und Neurophysiologie in Bezug zu den neurologischen Krankheitsbildern Neglect und Pusher-Syndrom. Der/Die KursteilnehmerIn kann auf Basis von Assessments und Tests Therapieziele nach ICF und SMART für die o.g. Krankheitsbilder definieren.
Der/Die TeilnehmerIn kann sowohl fachbezogene als auch interdisziplinär Schnittstellenorientierte Therapieansätze für den Patienten mit Neglect als auch für den sog. „Pusher“ von der Phase B bis zur Phase C und D entwickeln und anwenden.
Inhalte
- Update zu den relevanten neurowissenschaftlichen Themen bezüglich des Neglects und des Pusher-Syndroms.
- Erwerb von therapeutischen Vorgehensweisen bezüglich des Transfers, der Positionierung, der sprachlichen Kommunikation, und der motorisch funktionellen Therapie sowohl für Patienten mit Neglect als auch Patienten mit dem Pusher-Syndrom.
Kursvoraussetzungen
PhysiotherapeutIn / ErgotherapeutIn die entweder bereits schwerpunktmäßig mit neurologischen Patienten arbeiten oder beginnen schwerpunktmäßig mit neurologischen Patienten zu arbeiten.
Leitung
Christoph Hofstetter
B.Sc. Physiotherapie/Neurorehabilitation
B.Sc. Androgogik
Dozent und Experte für neurologische Rehabilitation (SMART-Konzept)
Dozent und Experte für Geriatrische Rehabilitation (SMART-Konzept)
Klinischer Supervisor