Kursübersicht
Neurologische Rehabilitation Erwachsener mit Abschluss Expert*in für Neurologische Rehabilitation Erwachsener - Das SMART Konzept

Neurologische Rehabilitation Erwachsener mit Abschluss Expert*in für Neurologische Rehabilitation Erwachsener - Das SMART Konzept (Kursbeschreibung)


Neurologische Rehabilitation Erwachsener mit Abschluss Expert*in für Neurologische Rehabilitation Erwachsener - Das SMART Konzept

Der Begriff Rehabilitation leitet sich von dem lateinischen „Habilitare“ oder „Habilis“ ab, das sich mit „fähig machen“ oder „Wiederherstellen“ übersetzen lässt.

Und so ist ein wesentlicher Therapieschwerpunkt in der neurologischen Rehabilitation Erwachsener, ihnen trotz ihrer komplexen und unterschiedlichen Krankheitsbilder in ihren Verlaufsphasen eine möglichst hohe Funktionsfähigkeit und Selbstständigkeit in persönlichen und sozialen Aktivitäten zu ermöglichen.

Daraus kann bestenfalls eine möglichst unabhängige, aktive Lebensgestaltung und hohe Lebensqualität resultieren.

Neurologische Rehabilitation ist stationär, teilstationär als auch ambulant möglich. Sie findet in unterschiedliche Phasen der neurologischen Erkrankungen von ihrem Beginn bis hin zu ihren Verläufen statt. Neurologische Rehabilitation ist komplex und anspruchsvoll. Da ist auf der einen Seite der Mensch mit seiner neurologischen Erkrankung. Er möchte wieder geheilt oder so gesund wie möglich werden. Oftmals fällt es ihm schwer, sich mit seiner neurologischen Erkrankung zu recht zu finden. Auf der anderen Seite stehen seine Angehörigen. Sie wollen wissen wie seine Chancen der Rehabilitation sind. Wie sie ihm helfen und unterstützen können.

Darüber hinaus setzen evidenzbasierte therapeutische Verfahren und Leitlinien im klinischen Alltag anspruchsvolle Maßstäbe und Orientierung. Der Pflege- als auch Therapienotstand machen es dem interdisziplinären Team bei deren Umsetzung nicht leicht. Weiterhin stehen klassische traditionelle Therapieverfahren evidenzorientierten Therapieverfahren gegenüber. Diese traditionellen Therapieverfahren wollen aus ihrer Grundkonzeption heraus diszipliniert, prinzipiell, stringent und einheitlich umgesetzt sein.

Das SMART Handlungskonzept für den therapeutischen Bereich der Neurologischen Rehabilitation Erwachsener möchte in dieser Situation Analyse, Orientierung, Reflexion anbieten, um den therapeutisch Tätigen methodisch leicht anwendbare Werkzeuge in die Hand zu geben.

Einführungsmodul

Mittels diesem Einführungsmodul kannst Du zwischen einem multiprofessionellen und einem interdisziplinären Therapiemanagement unterscheiden. Darüber hinaus weisst Du, welche therapeutischen Verfahren in den Rehabilitationsphasen B-F möglich sind und wo die interdisziplinären, schnittstellenorientierten Aufgabenstellungen möglich wären.
Aufgrund Deiner neuromuskulären Analyse bist Du in der Lage entsprechend zu positionieren und zu entscheiden, welche Transfers ressourcenorientiert für Dein Klientel zur Anwendung kommt.
Du kannst aufgrund der Studienlage begründen, wann, wie und warum vertikalisiert werden sollte, welche Hilfsmittel sinnhaft im Therapiemanagement sind.
Du kannst entscheiden, wann und in welcher Form therapeutische Verfahren von hands on und hands off zielführend sind.

Ziele
Nach diesem Modul:

  • Kannst Du die Prinzipien des Positionierens in der neurologischen Rehabilitation anwenden
  • Bist Du in der Lage, die Prinzipien von Transfers mit Deinen Klientel umzusetzen
  • Kannst Du grundlegende Prinzipien von Therapieverfahren auf den Ebenen der Körperfunktion und Aktivität anwenden und kombinieren
  • Kannst Du aufgrund Deiner Analysen Arbeitshypothesen entwickeln, welche Deine Therapieverfahren leiten
  • Hast Du die neurologischen Phasen der Rehabilitation kennengelernt

Inhalte
Du kennst:

  • die unterschiedlichen Phasen der neurologischen Rehabilitation und die dazugehörigen Therapieansätze
  • die Studienlage zu den wichtigsten evdinzbasierten sensomotorischen Therapieverfahren
  • die Grundprinzipien der neuromuskulären Haltungs – und Bewegungsanalyse
  • die Evidenzgrade und weisst wie und wo man nach Leitlinien suchen kann

Stehen und Gehen (Voraussetzung: Einführungsmodul)

In diesem rein praktischen Modul erwirbst Du das Wissen, methodisch das Stehen in diversen Variationen aufzubauen und mit Deinen Klientel umzusetzen.
Mit Hilfe verschiedener Formen der Fazilitation (hands on) visuellen Cues (hands off) und Hilfsmitteln, kannst Du Variationen des Gehens bzgl, Tempo und die Fähigkeiten des Gehens auf gerader Ebene mit Deinem Klientel der Phase C-D ressourcenorientiert erarbeiten, modifizieren und etablieren.

Ziele
Nach diesem Modul:

  • Bist Du in der Lage zu unterscheiden, wann therapeutisch hand`s on und wann hand`s off
  • Interventionen für das Stehen und Gehen notwendig sind
  • Kannst Du die Aspekte des dual tasking für die Erarbeitung der Steh – und Gehfähigkeit integrieren

Inhalte
Du kennst:

  • die Voraussetzungen für Stehen und Gehen
  • die neuromuskulären Aktvitäten des Gehens
  • die Assessemnts zur Beurteilung der Gehfähigkeit
  • die therapeutische Hand`s off Interventionen für die Gehfähigkeit
  • die therapeutische Hand`s on Interventionen für die Gehfähigkeit
  • die evidencebasierte Studienlage für therapeutische Verfahren im Kontext des Gehens
  • weisst wann Fußorthesen zielführend sind
  • weisst, wann Handstöcke etc. zielführend sind
  • weisst um die Bedeutung des dual tasking für Steh – du Gehfähigkeit

Hand/Arm-REHA (Voraussetzung: Einführungsmodul)

Du kannst mittels sogenannten Prädiktoren das Potential der Hand/Armaktivitäten einschätzen und behandeln. In diesem Kontext stehen therapeutische Verfahren für den schlaffen paretischen Arm, teils spastischen Arm als auch für Arme mit guten sensomotorischem Potential. Fragen werden im Kontext der Studienlage und der Leitlinien diskutiert wie: Wann ist Spiegeltherapie am effektivsten, wann und wie kann CIMT umgesetzt werden.

Ziele
Nach diesem Modul:

  • Bist Du in der Lage, einen schlaffen Arm zu aktivieren
  • Kannst Du eine Hand mit diversen Störungen der Sensibilität behandeln
  • Kannst Du spastische Hände und Arme mobilisieren
  • Bist Du in der Lage, grundlegende Prinzipien der neuromuskulären Koordination auf den Ebenen der Körperfunktion und Aktivität anzuwenden und zu kombinieren
  • Kennst Du die Prinzipien des Krafttrainings für die paretische obere Extremität

Inhalte
Du kennst:

  • die neuromuskulären Voraussetzung für Hand/Armaktivitäten
  • Therapieverfahren zur Aktivierung der schlaffen, paretischen Hand und /oder Arms
  • Mobilisationstechniken für die Behandlung der fokalen und regionalen Spastizität bezogen auf den Arm
  • die Indikation von Botulinumneurotoxin und die Möglichkeiten des interdisziplinären Therapiemanagements von Spastizität
  • die entsprechende Studienlage dazu
  • den Unterschied zwischen bimanuellen, unilateralen und bilateralen Hand/Armaktivitäten
  • den Unterschied zwischen learning non use und notwendiger Kompensation
  • die unterschiedlichen Formen des subluxierten Schultergürtels in der Neurologie
  • die Ursachen und Folgen eines schmerzhaften Schultergürtels
  • die leitlinienorientierte Behandlung des schmerzhaften Schultergürtels in der Neurologie

Grundlagen der Neurophysiologie und Neuropathologie

Mit den Inhalten dieses Moduls kannst Du die klinischen Bilder und Symptome Deiner KlientInnen dem betroffenen Orten des ZNS zuordnen.
Daraus ergeben sich für Dich Perspektiven, wann welche therapeutische Intervention günstig für Dein Klientel in den Phasen der Neurologischen Rehabilitation sein kann.

Ziele
Du kannst:

  • eine Transferleistung zwischen Theorie und eigenem klinischen Handlungsfeld herstellen
  • eine Beziehung zwischen den Vorgängen im ZNS, dessen Problemen bei Erwerb eines neurologischen Defizits und dem klinischen Bild in den Verlaufsphasen herstellen

Inhalte
Nach diesem Modul:

  • Kennst Du die Systeme im ZNS die für die sensomotorische Ausführung und Kontrolle für Haltung und Bewegung verantwortlich sind
  • Verstehst Du die grundlegenden Prozesse des sensomotorischen Lernens
  • Kennst Du die Studienlage zur Posturalen Kontrolle
  • Kennst Du die Studienlage zur Spastizität

Klinische Bilder in der Neuropsychologie

Das erste Ziel des Moduls ist, dass Du im klinischen Alltag erkennen kannst, welche Formen der Apraxie, des Neglekts, der Konzentration-Aufmerksamkeitsstörungen die sensomotorischen Ressourcen Deiner PatientInnen limitieren könnten. Das zweite Ziel des Moduls besteht darin, wie sowohl in der Ergotherapie als auch Physiotherapie die dazu entsprechenden therapeutischen Interventionen ausgewählt, angewandt und angepasst werden können.

Ziele
Nach diesem Modul:

  • Kennst Du klinische Bilder der Konzentrations – und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Sind Dir die verschiedenen Arbeitsweisen des Gedächtnisses bekannt
  • Kennst Du das klinische Bild der Apraxien
  • Kennst du die Formen des Neglects
  • Ist Dir das klinische Bild „des Pusher`s“ bekannt

Inhalte
Du kannst:

  • erkennen, um welche wesentlichen neuropsychologischen Problemstellungen es sich bei Deinem Klientel handeln kann
  • Deine motorischen Therapieverfahren an Neuropsychologische Anforderungen und Erfordernisse anpassen
  • erkennen wann neuropsychologische Problemstellungen das sensomotorische Lernen einschränken

ICF und Assessments (Voraussetzung: Einführungsmodul)

Du kannst spezifisch Zielvereinbarungen auf allen Zielebenen der ICF im Kontext der neurologischen Rehabilitation formulieren. Du bist darüber hinaus fähig, mit Tests und Assessments zu prüfen, ob die vereinbarten Ziele in welcher Art und Weise erreicht wurden oder bedarfsorientiert modifiziert werden.

Ziele
Nach diesem Modul:

  • Kannst Du Ziele auf allen Ebenen der ICF SMART formulieren und mittels Tests bzw. Assessments bestätigen oder verwerfen
  • Bist Du in der Lage, standardisiert Tests und Assessments durchzuführen und interpretieren
  • Kannst Du in Deiner Dokumentation die Beziehung zwischen Arbeitshypothesen, Zielen nach ICF, der daraus resultierenden Therapie nachvollziehbar und transparent darstellen

Inhalte
Du kennst:

  • die Ebenen der ICF und ihre dazugehörigen Kontextfaktoren
  • die Bedeutung, Wichtigkeit und Anwendungsweise von SMART
  • die Prinzipien der Zielvereinbarung und Zielformulierungen nach ICF und SMART
  • den Unterschied zwischen Tests und Assessments
  • wichtige Tests und Assessments für die Beurteilung von Transfers, Stehfähigkeit, Sturzgefahr und Balance, Hand – und Armaktivitäten
  • Tests und Assessments auf den Ebenen der Körperfunktion, Aktivität und Partizipation

Bemerkungen
Für den Abschluss SpezialistIn für Neurologische Rehabilitation müssen die folgenden sechs Kurse besucht werden:

  • Einführung in die Neurologische Rehabilitation Erwachsener
  • ICF und Assessments
  • Stehen und Gehen
  • Hand/Armaktivitäten
  • Grundlagen der Neurophysiologie und Neuropathologie
  • Klinische Bilder in der Neuropsychologie

Christoph Hofstetter
Physiotherapeut B.Sc.
- Andragogik B.Sc.
- Klinischer Supervisor
- Berufserfahrung seit 1986 im stationären, rehabilitativen, teilstationären, ambulanten Bereich in der Orthopädie, Sportphysiotherapie und Neurologie.

Kursvoraussetzungen
Fachpersonen für Physiotherapie und Ergotherapie

Voraussetzung für die Kursteilnahme ist ein Berufsdiplom und der Besuch des Einführungsseminars, wie auch ein Tätigkeitsfeld mit mindestens 5 neurologischen Erwachsenen Patienten pro Woche.

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