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Beckenboden-Dysfunktionen und Dysbalancen bei der Frau, Heller Konzept

 

Beckenboden-Dysfunktionen und Dysbalancen, Heller Konzept

Beckenbodenfunktionen -dysfunktionen / - dysbalancen bei der Frau

Beckenbodendysfunktionen sind auch außerhalb der Wochenbettzeit ein häufiges Leiden. Betroffen sind bei den jüngeren Frauen vor allem jene, welche nach einer oder mehreren Geburten, vor allem mit Geburtsverletzungen an Weichteilen oder knöchernen Strukturen, keine fachgerechte Rückbildungsgymnastik erfuhren.

Auch bei Zustand nach abdominaler Schnittentbindung (Sectio caesarea) häufen sich als Spätfolgen ein peri partum pelvic pain (p.p.p.p.) mit Beckenbodendysbalancen, da z.Zt. jede dritte bis vierte Geburt in Deutschland mit Kaiserschnitt beendet wird.

Ohne Beckenbodentherapie und Beratung, z.B. zu Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) können all diese mit Leidensdruck verbundenen Probleme am Beckenboden bis in spätere Lebensabschnitte der Frau bestehen bleiben. Im Klimakterium mit seiner hormonellen Umstellung kann sich eine Beckenbodendysfunktion/-dysbalance verstärken oder entwickeln.

Auch ein Descensus - bis prolaps uteri et vaginae ist häufige Ursache für urethrale/anale Inkonti-nenz und andere Beschwerden.

Erworbene Beckenbodenprobleme durch unterschiedliche Erkrankungen, die nicht im Zusammenhang mit Geburten stehen, kommen als Ursache ebenfalls in Betracht.

Betroffen von dem "geheimen" Leiden sind in Deutschland mehrere Millionen Frauen, auch viele Männer und sogar Kinder. Erst seit wenigen Jahren wird dieses Leiden offen in der Gesellschaft thematisiert, wobei "Verdrängung" und "Vertuschung" immer noch eine hohe Dunkelziffer vermuten lassen.

HELLER-Konzept:
Inhaltliche Schwerpunkte sind:

  • Funktionelle Anatomie des Beckenbodensystems
  • Speicher- und Entleerungsorgane und deren Funktion
  • Das Rumpfkapsel-Prinzip als geschlossenes System der abdomino-pelvinen Leibeshöhle /Lokales und globales Stabilisieren der LWS
  • Die Arbeitsweise des muskulären Beckenbodens und seiner Synergisten
  • Die Bedeutung der Körperstatik und der ADLs für den Beckenboden
  • Die Bedeutung einer funktionsrichtigen Atmung für den Beckenboden
  • Die Bedeutung der Lebensweise z.B. Ernährung u.a.
  • Die Bedeutung der Geburts- bzw. unfallbedingten, aber auch durch Gewalteinwirkung (z.B.
  • Missbrauch im Kindesalter) entstandenen Weichteil- und knöchernen Strukturverletzungen
  • Inkontinenzformen der urethralen und analen Speicher- und Entleerungsfunktionen

Physiotherapie
Die Therapieangebote und deren Nutzen werden in diesem Kurs thematisiert.
Diagnostische und therapeutische Angebote, jedoch auch die Grenzen der Physiotherapie werden aufgezeigt.

Konservative Therapiemöglichkeiten
Physiotherapie mit aktiven und passiven Maßnahmen als funktionsrichtiges und Diagnose-spezifisches Übungsprogramm.
Biofeedback und Elektrotherapie als diagnostische Maßnahme sowie als therapieunterstützende Beckenbodenbehandlung.

Hilfsmittel und Kontaktadressen
Einige aktuelle operative Verfahren als "letzte" Therapiewahl, sowie entsprechende postoperative PT-Behandlungen werden aufgezeigt.

Kursbegleitende Literatur
A.Heller ‚Nach der Geburt - Wochenbett und Rückbildung, Georg Thieme Verlag, 2002 ISBN 3-13-125041-0
A.Heller ‚Beckenbodenprävention: Vaginale Geburt - Abdominale Schnittentbindung' in B.Carriere(Hrsg.) ‚Beckenboden' Georg Thieme Verlag 2003, ISBN 3-13-1300019 z.Zt. vergriffen, 2. Auflage erscheint Ende 2009
für Hebammen: Kursbesuch nach 2005 ‚Wochenbett und Rückbildung im Früh- und Spätwochenbett nach dem Heller-Konzept, Referentin A.Heller.

Teilnahmevoraussetzung
Physiotherapeuten, Uro-Gynäkologen

Referentin ist Angela Heller, Mannheim, Physiotherapeutin und Fachbuchautorin

Ein aufwendiges Arbeitsskript wird jeder Teilnehmerin ausgehändigt.

Die Kursteilnehmer tragen bitte an allen Unterrichtstagen lockere Gymnastikhosen(keine Jeans) und Noppensocken!

 

Rektusdiastase postpartal
erkennen – prüfen - therapieren
(Heller-Konzept)

Workshop für Hebammen und Physiotherapeuten

Lehrgangsinhalte:
Eine meist wenig beachtete, dringend zu therapierende Rückbildungsstörung post partum/post sectionem ist eine Rektusdiastase. Das ist das Lateralisieren der beiden Rektusmuskeln, d.h. beide Rectii verlassen schwangerschaftsbedingt ihr Alignement (Zugrichtung) mit unterschiedlicher Ausbreitung. Wenn dieser Rektusspalt breiter als 2 Querfinger ist, sollte bereits
im Frühwochenbett mit einer therapeutisch reponierenden Grifftechnik unter Berücksichtigung aller funktionellen Basics begonnen werden.

Funktionelle Basics sind:

  • Atem nach kostoabdominal mit Betonung der Ausatmung
  • Rumpfstatik sichern und alle ADL's besprechen (z.B. Bewegungsübergänge, Toilettenverhalten, Vermeidung von abdominellen Druckerhöhungen u.a.)
  • Basic für die Rückbildungsarbeit der ventrolateralen Rumpfwandmuskulatur
  • Lokales (segmentales) Stabilisieren der LWS

In diesem Workshop werden die o.g. Basics wie auch die reponierende Grifftechnik sowie die weitergehende Behandlung für breite Rektusdiastasen erklärt und praktisch geübt.

Eine POSTPARTALE REKTUSDIASTASE, die nicht therapiert wird, bedeutet für jede betroffene Frau Einbuße ihrer Lebensqualität, z.B. statisch bedingte Rückenschmerzen aber auch kosmetische Probleme! Eine Operation ist, wenn überhaupt, nur nach Ausschöpfung aller physiotherapeutischen aktiven und passiven Maßnahmen in Erwägung zu ziehen!

Lehrgangsbegleitende Literatur:
A.Heller " Nach der Geburt - Wochenbett und Rückbildung Heller-Konzept"
Georg Thieme Verlag Stuttgart, 2.Auflage 2015 (ISBN 978-3-13-125042-1)

Referentin: Angela Heller, Mannheim, Physiotherapeutin und
Fachbuchautorin

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